Goethe-Thermometer

Wasser-Wetterglas

auch Donderglas genannt, ist ein birnenförmiges Glasgefäß mit offener Tülle. Es hat eine flache Rückseite, damit das Wetterglas beim Aufhängen flächig an die Wand passt. Gefüllt ist es mit Wasser, dessen Stand auf Luftdruck und Temperatur reagiert.

Das Goethe-Thermometer oder auch Goethe-Barometer entspricht in seiner Funktion den sogenannten Thermoskopen oder Wettergläsern des 17./18. Jahrhunderts.

Es kann sein, dass bereits die Phönizier solche Wasser-Wettergläser herstellen konnten; Belege dafür sind aber nicht bekannt. Nach letzten Erkenntnissen ist der Niederländer Ghijsbrecht de Donckere als Erfinder anzusehen. Er hat das Instrument durch seine Ehefrau am 20. September 1619 in Gent zum Patent angemeldet. Die Erfindung geht also nicht auf den Geheimrat Goethe zurück.

Durch die Kannenform mit offener Vordertülle ist der Kannen-Wasserstand zwar druckabhängig – jedoch gering. Stärker auf den Wasserstand wirkt sich der innere Druck des eingeschlossenen Luftvolumens aus. Dieser Innendruck ist stark temperaturabhängig, so dass diese Kannenanordnung hauptsächlich wie ein Gasthermometer wirkt, das durch Luftdruckschwankungen beeinflusst wird! Die konkrete Ausführung des Glases – insbesondere die Größe des Luftvolumens – bestimmt die zu beobachtende physikalische Wirkung.

Goethe, der an dieser Stelle des Körnbachtals vor seinem Tode verweilte, war den meterologischen Dingen sehr aufgeschlossen. Er benutzte zum Beispiel derartige Wettergläser zum Aufbau eines meteorologischen Messnetzes, gemäß den Wünschen seines Großherzogs. Dies war jedoch eines der wenigen Dinge, die dem Geheimrat misslangen.