Der Klimamichel

Er ist gewissermaßen ein virtueller Durchschnittstyp: 35 Jahre alt, 1,75 m groß und 75 kg schwer. Er wandert mit vier km/h in der Ebene, produziert dadurch Wärme, die an die Umgebung abgegeben wird und passt sich dem Wetter vernünftig über seine Bekleidung an, um optimale »Behaglichkeit« zu erreichen. An Kleidung steht ihm das Spektrum zwischen sommerlich, d. h. kurzärmeliges Hemd, leichte lange Hose und Sandalen, und winterlich, d. h. einen wollenen Anzug mit Wintermantel, Kopfbedeckung und warmen Schuhen zur Verfügung. Das Klima-Michel-Modell setzt man ein für Wettervorhersagen und -Warnungen, bioklimatologische Bewertungen, Stadtklimauntersuchungen, in der Umwelt-epidemiologie, in der Klimawirkungs-forschung usw.

Situation 1:
Geringe Luftfeuchte, windstill, kurz- und langwellige Strahlung der Sonne, die Temperatur in Situation 1 und 2 sind gleich. Der Klima-Michel wandert mit 4 km/h in der Eb

Situation 2:
Hohe Luftfeuchte, es weht Wind, keine kurz- und langwellige Strahlung der Sonne, die Temperatur in Situation 1 und 2 sind gleich. Der Klima-Michel wandert mit 4 km/h in der Ebene.

Situation 3:
Geringe Luftfeuchte, windstill, kurz- und langwellige Strahlung der Sonne, die Temperatur in Situation 3 und 4 sind gleich. Der Klima-Michel wandert mit 4 km/h in der Ebene.

Situation 4:
Hohe Luftfeuchte, es weht Wind, keine kurz- und langwellige Strahlung der Sonne, die Temperatur in Situation 3 und 4 sind gleich. Der Klima-Michel wandert mit 4 km/h in der Ebene.

Gefühlte Temperatur

Jeder kennt das, wenn im Winter die am Thermometer abgelesene Temperatur so gar nicht mit dem eigenen Empfinden übereinstimmt. Bei Frost, heftigem Wind und trübem Wetter signalisiert unsere »gefühlte« Temperatur es sei viel kälter. Genießen wir aber bei Windstille, Sonnenschein und blauem Himmel den knirschenden Schnee unter den Füßen, kommt es uns trotz gleicher Temperatur deutlich wärmer vor. Die Gefühlte Temperatur wird nicht gemessen, sondern mit Hilfe einer Simulierung, des Klima-Michel-Modells, aufwändig berechnet. Eingangsgrößen sind Lufttemperatur, Luftfeuchte, Windgeschwindigkeit und die kurz- und langwellige Strahlung der Sonne sowie der Umgebung.